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Sir Elarion vom Silberquell

In den Chroniken des alten Königreichs Altheria wird sein Name mit Ehrfurcht geflüstert – Sir Elarion vom Silberquell, der Heiler unter den Rittern, der Streiter aus Licht und Stahl.

Elarion wurde in einer Zeit geboren, in der Dunkelheit über das Land kroch wie kalter Nebel. Die Dörfer brannten, und die Kranken lagen unbeachtet in den Straßen. Doch im abgelegenen Tal von Lyndar, wo kristallklares Wasser aus einer silbernen Quelle floss, wuchs ein Junge heran, dessen Herz reiner war als das Metall, aus dem er einst sein Schwert schmieden würde.

Schon als Kind zeigte Elarion eine Gabe, die selbst die Weisen nicht zu deuten wussten. Wenn er die Hand auf eine Wunde legte, schloss sich das Fleisch. Wenn er weinte über den Tod eines Tieres, kehrte manchmal der Atem in dessen Brust zurück. Die Dorfbewohner nannten ihn das Kind des Lichts, doch er selbst sah seine Kraft als Bürde.

Als er sechzehn Winter zählte, wurde er von den Rittern des Ordens der Morgenklinge aufgenommen – einem alten Bund, der das Gleichgewicht zwischen Schwert und Seele lehrte. Dort lernte Elarion den Tanz der Klingen, das uralte Gesetz der Ehre und die stille Sprache der Heilmagie, die sie Lux Vitae nannten – das Licht des Lebens.

Doch Elarions Herz blieb anders als das der anderen Ritter. Wo sie Sieg suchten, suchte er Erlösung. Wo sie Ruhm fanden, suchte er Frieden. In den Schlachten gegen die Schattenfürsten heilte er nicht nur seine Gefährten, sondern auch Feinde, die am Rande des Todes lagen. Mancher spie ihm dafür ins Gesicht – andere aber nannten ihn den Gnadenritter.

Sein Schwert, Aerendil, war geschmiedet aus dem Metall eines gefallenen Sterns. Es leuchtete schwach, wenn es in die Nähe von Leben trat, und erlosch in der Gegenwart des Todes. Elarion kämpfte mit Anmut und Präzision, doch nie aus Zorn. Jeder Hieb war ein Gebet, jede Bewegung ein Versprechen: dass kein Blut umsonst fließen sollte.

In der letzten Schlacht um das Tal von Veyra, als eine ganze Armee von Schattenwesen aus den Nebeln der Welt trat, stand Elarion allein auf den Mauern der Stadt. Verwundet, doch ungebrochen, hob er die Klinge gen Himmel und sprach die uralten Worte der Heilung. Ein Licht ging von ihm aus, so hell, dass es selbst den Tod für einen Atemzug zum Schweigen brachte.

Als die Sonne wieder aufging, waren die Schatten fort – und Elarion verschwunden. Man sagt, sein Körper sei nie gefunden worden, doch überall, wo neues Leben aus verbrannter Erde spross, fanden die Menschen Spuren von silbernem Licht im Morgentau.

Und so erzählen die Barden bis heute die Geschichte des Ritters, der heilte, wo andere zerstörten –
des Mannes, der das Schwert und das Licht zugleich trug –
des letzten Ritters vom Silberquell.

1 Comment

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hamster

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Ich freue mich schon sehr, auf die Geschichten des Charakters!

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