Brock Lesnar – Das Biest, das nie gezähmt wurde
Wenn man über WWE-Legenden spricht, fallen einem sofort Namen wie The Undertaker, Stone Cold Steve Austin oder John Cena ein. Doch einer ragt in vielerlei Hinsicht heraus – Brock Lesnar. Kein anderer Superstar hat den Begriff „physische Dominanz“ so sehr geprägt wie er. Für mich persönlich ist Lesnar mehr als nur ein Wrestler. Er ist ein Phänomen. Ein Naturereignis. Und irgendwie auch ein Rätsel.
Vom Farmerjungen zum NCAA-Champion
Brock Lesnar wurde 1977 in Webster, South Dakota, geboren – auf einer Farm mitten im Nirgendwo. Schon früh war klar, dass dieser Junge nicht „normal“ war. Seine Kraft, seine Ausdauer, sein Ehrgeiz – alles war überdurchschnittlich. Er kämpfte sich durch den College-Wrestling-Zirkus und gewann 2000 die NCAA Division I Championship. Das war der Moment, in dem klar wurde: Hier kommt jemand, der Geschichte schreiben wird.
Lesnar war nie jemand, der viel redete. Er ließ seine Taten sprechen – auf der Matte, im Gym, im Ring. Vielleicht war das schon immer sein Geheimnis: pure, kompromisslose Präsenz.
Der Aufstieg in der WWE – „The Next Big Thing“
Als Brock 2002 bei der WWE debütierte, war er gerade mal 25 Jahre alt – und explodierte förmlich auf der Bildfläche. Paul Heyman als Manager an seiner Seite, das Monster-Image, der Look – alles passte perfekt. Er zerstörte in kürzester Zeit Stars wie The Rock und Hulk Hogan und wurde der jüngste WWE Champion aller Zeiten.
Ich erinnere mich noch genau an seine Matches mit Kurt Angle – technisch sauber, intensiv und körperlich brutal. Das Iron Man Match bei SmackDown 2003 bleibt bis heute eines meiner Lieblingsmatches. Es war kein klassisches „WWE-Spektakel“, sondern purer sportlicher Wettkampf.
Der überraschende Abschied – und das Kapitel UFC
2004 kam dann der Schock: Lesnar verließ die WWE. Er wollte mehr – oder vielleicht etwas anderes. Viele hielten ihn für verrückt, aber Brock wäre nicht Brock, wenn er sich an Grenzen halten würde.
Und was tat er? Er ging in die UFC – und bewies der Welt, dass er nicht nur Show, sondern echte Härte kann. Schon 2008 gewann er den UFC Heavyweight Title und besiegte Randy Couture. Das war ein Moment, in dem Wrestling-Fans weltweit stolz waren. Unser „Biest“ war jetzt ein legitimer Champion im Oktagon.
Die Rückkehr – ein noch gefährlicheres Biest
2012 kam Lesnar zurück zur WWE – stärker, härter, erfahrener. Und er war nicht mehr einfach „The Next Big Thing“ – er war The Beast Incarnate. Ich werde nie vergessen, wie er 2014 The Undertaker’s Streak bei WrestleMania 30 beendete. Die Halle verstummte. Ich auch. Niemand glaubte, dass Taker jemals verlieren würde. Aber Brock tat es. Nicht durch Zufall, sondern mit brutaler Konsequenz.
Ab da war Lesnar kein gewöhnlicher Superstar mehr – er war eine Naturgewalt. Ob John Cena, Roman Reigns, Seth Rollins oder Drew McIntyre – jeder, der ihm gegenüberstand, wusste, was ihn erwartet: eine Schlacht.
Warum Brock Lesnar anders ist als alle anderen
Viele Fans kritisieren ihn, weil er nur wenige Auftritte pro Jahr hat oder selten redet. Aber genau das ist es, was ihn so besonders macht. Lesnar ist kein typischer Entertainer. Er ist echt. Wenn er kommt, weiß man, dass etwas Großes passiert. Seine Matches sind selten – aber jedes einzelne ist ein Ereignis.
Auch sein Zusammenspiel mit Paul Heyman war legendär. Heyman als eloquenter Stratege, Lesnar als wortkarger Zerstörer – dieses Duo war (und ist) pures Gold.
Der Mensch hinter dem Monster
Was viele vergessen: Brock ist privat ein ruhiger, bodenständiger Typ. Er lebt mit seiner Frau, der ehemaligen WWE-Diva Sable, zurückgezogen in Kanada. Kein Glamour, keine Kameras, keine Social Media. Er jagt, arbeitet auf seiner Ranch und genießt das einfache Leben.
Vielleicht ist das auch der Grund, warum er nach all den Jahren noch so faszinierend wirkt: Er ist nicht Teil der „Wrestling-Maschinerie“. Er ist ein Outsider, der immer wieder zurückkehrt, wenn er will – und die Arena jedes Mal zum Beben bringt.
Fazit – Ein einmaliges Kapitel in der WWE-Geschichte
Ob man ihn liebt oder hasst: Brock Lesnar hat Wrestling geprägt wie kaum ein anderer. Er war nie der lauteste, nie der charismatischste – aber immer der gefährlichste.
Für mich ist Lesnar die perfekte Mischung aus Athlet, Kämpfer und Mythos. Jedes Mal, wenn seine Musik ertönt und er mit diesem kalten Blick zum Ring marschiert, weiß man: Jetzt wird’s ernst.
Und genau das fehlt dem modernen Wrestling manchmal – dieses Gefühl, dass da jemand steht, den man wirklich fürchtet.
Brock Lesnar ist nicht nur ein Wrestler.
Er ist eine Erscheinung.
Und solche Figuren kommen nur einmal pro Generation.
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